Intensivpflichtige RSV-Infektionen bei Kindern haben zugenommen

Berlin – Die Häufigkeit von Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) hat die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion im Bundestag dargelegt. Danach haben während der Infektionswellen 2021 und 2022/2023 bis zu 73 Prozent der Kinder unter fünf Jahren mit schwerer Atemwegsinfektion eine RSV-Diagnose erhalten.
Dies habe das Robert-Koch-Institut in seiner wöchentlichen Berichterstattung mitgeteilt – auf der Basis einer Stichprobenerfassung aus Sentinelpraxen und -kliniken.
Basierend auf der bundesweiten Vollerfassung aus dem DIVI-Intensivregister ab dem 22. Dezember 2021 zeigte sich zudem „eine drastische Zunahme der Zahl von intensivpflichtigen RSV-Fällen bei gleichzeitigem Anstieg belegter Betten und dem Rückgang freier Kapazitäten auf pädiatrischen Intensivstationen im Dezember 2022“, heißt es in der Antwort weiter.
Es wird laut der Bundesregierung geschätzt, dass die Gruppe der Säuglinge mit Risiken für einen schweren RSV-Verlauf etwa 3,5 Prozent der Geburtskohorte ausmachen, dies entspräche etwa 25.000 Kinder pro Jahrgang. Die Anzahl der Kinder, die bislang einen monoklonalen Antikörper zur Prävention von RSV-Erkrankungen erhalten haben, sei nicht bekannt.
Laut der den Fragestellern aus der AfD-Fraktion ist unklar, „inwiefern organisatorische Mängel einzelner Kliniken dort zu erhöhten Fallzahlen beitragen“. Denn RSV sei nach Angaben des Robert-Koch-Instituts „einer der wichtigsten Erreger einer nosokomialen Infektion und Pneumonie bei Säuglingen und Kleinkindern“, so die Fragesteller.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: