Interaktives Tool ermöglicht Überblick über Ärztedichte

Berlin – Wie verteilen sich Ärzte und Psychologische Psychotherapeuten nach den Regeln der neuen Bedarfsplanung innerhalb Deutschlands? Wie viele Ärzte unterschiedlicher Fachgruppen versorgen in den unterschiedlichen Regionen jeweils 100.000 Einwohner? Antworten auf diese Fragen bietet das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI) im Rahmen seines Projekts „Versorgungsatlas“. Dafür veröffentlicht das ZI regelmäßig Erkenntnisse zu regionalen Unterschieden in der Versorgung.
Neu auf der Homepage sind seit Mitte März Übersichten über die bundesweite Verteilung von Ärzten und Psychologischen Psychotherapeuten. Wer sie anklickt, kann beispielsweise erkennen, wie hoch der formale Versorgungsgrad in einem bestimmten Bereich ist. Die Gruppe der fachärztlichen Internisten wird nach Gebieten aufgeschlüsselt. Darüber hinaus kann man sich einen Überblick über die bundesweite Verteilung von Fachgruppen verschaffen, die mittlerweile gesondert ausgewiesen werden müssen, zum Beispiel Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Faktencheck: Zu wenig Arztpraxen auf dem Land
Neue Daten zu regionalen Unterschieden in der Arztdichte liefert auch der „Faktencheck“ der Bertelsmann Stiftung. Dafür werden die regionalen Arztsitzplanungen auf Basis der Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses mit eigenen Berechnungen verglichen, die das IGES-Institut vorgenommen hat. Es errechnet dabei für Arztsitze den relativen Versorgungsbedarf, das heißt, es fließen Daten zu Arbeitslosenquote, Einkommensstruktur und Pflegebedarf in einer Region mit ein.
„Die derzeitige Planung lässt den Menschen auf dem Land keine andere Wahl, als sich in der Stadt behandeln zu lassen“, kritisierte Stefan Etgeton die Ergebnisse des jüngsten „Faktencheck“. Der Senior Expert von Bertelsmann verwies darauf, dass in den bundesdeutschen Großstädten nur ein Viertel der Bevölkerung lebe. Doch rund ein Drittel der Praxen von Nervenärzte und Orthopäden liege in Großstädten, rund 40 Prozent der Praxen von Nervenärzten und die Hälfte der Praxen von ärztlichen und Psychologischen Psychotherapeuten.
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