Internettechnologie soll drohender Versorgungslücke begegnen
Lübeck – Die Universität zu Lübeck und das US-amerikanische Internettechnologieunternehmen Cisco haben den gemeinsamen Aufbau des „Centers for Open Innovation in Connected Health“ vereinbart. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und zunehmender Versorgungsengpässe in den ländlichen Regionen soll es vor allem Möglichkeiten der Patientenversorgung in strukturschwachen Gebieten auf der Basis von Internettechnologie erforschen und entwickeln.
Mit den Forschungsschwerpunkten „Telemedizin für den ländlichen Raum“ und „Internet der Dinge in Medizin und Pflege“ haben sich die Partner vorgenommen, die Patientenversorgung durch die Balance von stationären und digitalen Angeboten flexibler und effektiver zu machen. Weitere Projekte sind „Primärarztpraxis der Zukunft“, „Big-Data-Analyse multimorbider Patienten“ und „Ambient Care – Ambiente Pflegesysteme“.
„Die wissenschaftliche Evaluation dieser telemedizinischen Ansätze ist gerade für zukünftig möglicherweise unterversorgte Gebiete von größter Bedeutung. So werden in den Projekten Determinanten beispielsweise für eine bedarfsgerechte Implementierung von Telemedizin in die wohnortnahe Versorgung mit erhoben“, erläuterte Jost Steinhäuser, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin in Lübeck.
Das neue Forschungszentrum ist als offene Plattform gedacht, die Kliniken, Praxen, Ärzte, Krankenkassen, Industrie von Pharmazie und Medizingeräten und Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen einbezieht. Das Netzwerk könne und solle potenziellen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft offenstehen. Im Rahmen seines 500 Millionen US-Dollar schweren Programms „Deutschland digital“ fördert Cisco auch den Aufbau des neuen Zentrums für drei Jahre.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: