Internisten fordern eigene Hausarztgruppe
Berlin – „Wir wollen eine eigene Gruppe für die hausärztlichen Internisten innerhalb des hausärztlichen Versorgungsbereich mit eigenem Leistungsspektrum und einer eigenen Vergütung.“ Dies forderte der Präsident des Bundesverbands Deutscher Internisten (BDI), Wolfgang Wesiack, am Donnerstag in Berlin. Vorbild sind die Regelungen für Kinderärzte, für die schon ein eigener Leistungsbereich innerhalb der hausärztlichen Versorgung existiert.
Viele junge Internisten würden nicht in die Niederlassung gehen, weil sie die Rahmenbedingungen mit pauschalierten Verträgen und eingeschränktem Leistungskatalog abschrecke, erklärte Wolf von Römer, erster Vizepräsident des BDI. „Die Internisten finden sich dort nicht wieder, wenn sie ihr Handwerkszeug nicht mit in die Niederlassung nehmen können.“
Durch ein erweitertes Leistungsspektrum könnten dann auch schwerwiegendere Erkrankungen besser ambulant behandelt und viele Krankenhauseinweisungen vermieden werden. So könnten beispielsweise technische Leistungen wie Elektrokardiogramme, Ultraschalluntersuchungen und Lungenfunktionstests von internistischen Hausärzten durchgeführt werden. „Dafür wollen wir dann auch eine Einzelleistungsvergütung und keine Pauschalierung“, so Wesiack.
Laut BDI stehen die Chancen gut, sich mit ihrer Forderung bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung durchsetzen zu können: Pro Jahr würden 3.000 Internisten, aber nur 300 Hausärzte ausgebildet. „Will man die Lücken im hausärztlichen Bereich erhöhen, gibt es gar keine andere Möglichkeit, als die Zahl der Internisten dort zu erhöhen“, sagte Hans-Friedrich Spies, zweiter Vizepräsident des BDI.
Dies setzte voraus, die Niederlassung für junge Internisten attraktiver zu machen, und ihnen auch die Möglichkeit zu geben, ihre erworbenen Fähigkeiten einzubringen.
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