Internisten fordern neue Anreizsysteme im Krankenhaus
Wiesbaden – Die zunehmende ökonomische Orientierung der Krankenhäuser haben die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DEGIM) und der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) kritisiert.
Krankenhäuser drängten Ärzte zunehmend dazu, die Unternehmensziele über das Patientenwohl zu stellen. Hintergrund dafür sei die Abrechnungssystematik über Fallpauschalen (Diagnosis Related Groups, DRGs).
Zwar schlössen ökonomisches Denken und ärztliche Fürsorge einander nicht grundsätzlich aus, „die zunehmende betriebswirtschaftliche Fremdbestimmung allerdings vermindert in erheblichem Maße die Möglichkeiten der Anteilnahme und der geduldigen Zuwendung“, hieß es aus der Fachgesellschaft.
DEGIM und BDI sprechen sich daher gegen alle finanziellen Bonus- oder Malussysteme aus, die eine am Patientenwohl orientierte Arzt-Patienten-Beziehung belasteten.
Nötig seien stattdessen Anreizsysteme, die die Qualität der medizinischen Versorgung nach definierten und messbaren Kriterien verbesserten. Dafür schlagen die Verbände unter anderem vor, für bestimmte Prozesse verbindliche Standards einzuführen, sogenannte Standard Operating Procedures, und die berufsgruppenübergreifende Weiter- und Fortbildung auszubauen.
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