Internisten sehen Nachholbedarf bei Translationsforschung
Wiesbaden – Die Translationsforschung ist in Deutschland bislang noch zu schwach ausgeprägt. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) hingewiesen. „Trotz vielversprechender Ansätze gibt es hier deutlichen Nachholbedarf“, mahnte die Gesellschaft im Vorfeld des 120. Internistenkongresses vom 26. bis 29. April in Wiesbaden.
DGIM-Chef Michael Manns sieht durchaus, dass die Zusammenarbeit von Industrie und Universitäten zu Interessenkonflikten führen könnte. Umso wichtiger seien klare Regeln für die Zusammenarbeit. So sollten Erfinder zum Beispiel nicht an der klinischen Erprobung ihrer Produkte beteiligt sein.
„Eine zu große emotionale Nähe könnte ein sinnvolles rechtzeitiges Ende eines scheiternden Entwicklungsprozesses verhindern“, befürchtet der Experte. Ebenso wenig sollten Ärzte, die an der Entwicklung neuer Medikamente beteiligt sind oder waren, über den späteren Einsatz an ihren Kliniken mitentscheiden.
„Vorbehalte gegenüber Verquickungen von Forschung und Industrie sind vorhanden und auch nicht völlig unbegründet“, so Manns. Dennoch dürfe man sich der Translationsforschung nicht verschließen. Stattdessen seien konstruktives Vorgehen und größtmögliche Transparenz notwendig, um vielversprechenden Ansätzen eine Chance zu geben und Kooperationsmöglichkeiten gezielt zu nutzen.
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