Internisten warnen vor neuen Viren in Europa
Wiesbaden – Vor der Ausbreitung von exotischen Viren in Europa hat die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) gewarnt. Erreger zum Beispiel von Chikungunya-, Pappataci- oder Westnil-Fieber könnten in den kommenden Jahren weiter nach Europa und auch nach Deutschland vordringen.
Die Fachgesellschaft empfiehlt daher, bei Fieber ohne erklärbare Ursache auch eine Infektion durch neue Viren in Betracht zu ziehen. „Insgesamt ist die Zahl der neuen Viruserkrankungen in Deutschland zwar noch sehr gering“, sagte DGIM-Generalsekretär Ulrich Fölsch aus Kiel. Klimaerwärmung, wachsender Reiseverkehr, Tourismus und internationale Warentransporte könnten dies jedoch rasch ändern.
Ein Beispiel sei das sogenannte Krim-Kongo-Fieber. Wissenschaftler haben den Überträger, die Schildzecken Hyalomma und Rhipicephalus, jetzt in Deutschland und den Niederlanden nachgewiesen. Die Erkrankung könnte deshalb jederzeit von Südosteuropa eingeschleppt werden. „Sie geht mit Fieber und oft mit inneren Blutungen einher. Die Sterberate liegt in Bulgarien bei 18 Prozent – eine Impfung gibt es nicht“, warnte die DGIM.
Bei der Abklärung von Fiebererkrankungen sollten Ärzte auch neue Viruserkrankungen in Betracht ziehen und im Verdachtsfall die notwendigen Tests durchführen, so Fölsch.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: