Intoxikation mit einem Lokalanästhetikum
Eine chirurgische Abteilung entschließt sich dazu, einen kleineren Eingriff am Unterarm statt in geplanter Allgemeinanästhesie eigenständig in Bierscher Venenanästhesie durchzuführen, ohne die Anästhesieabteilung zu beteiligen. Hintergrund ist ein hoher Krankenstand in der Anästhesieabteilung, auf Grund dessen mehrere OP-Säle anästhesiologisch nicht besetzt werden konnten. Nach Anlegen einer Staumanschette injizieren die Operateure die entsprechenden Medikamente in eine Armvene. Kurz darauf berichtet der Patient über einen metallischen Geschmack im Mund und wird motorisch unruhig. Der Chirurg entschließt sich, die Operation abzubrechen und öffnet die Staumanschette am Arm. Der Patient verliert daraufhin das Bewusstsein und erleidet einen Krampfanfall. Ein hinzugerufener Oberarzt der Anästhesie erkennt die Lokalanästhestika-Intoxikation, verabreicht Sauerstoff sowie die korrekten Medikamente und alarmiert parallel einen weiteren anästhesiologischen Oberarzt mit der Bitte, sofort eine Lipidinfusion als sogenannten Lipid Rescue zu bringen. Kardiale Symptome treten nicht auf. Eine Atemwegssicherung ist nicht erforderlich. Der Patient wird spontanatmend und kreislaufstabil zur Überwachung in den Aufwachraum übernommen. Hier wird die Lipidinfusion nach 30 Minuten beendet. Im Verlauf einer Stunde erwacht der Patient und zeigt sich asymptomatisch.
Klinische Einordnung
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