IQWiG umreißt Grundlagen für Chronikerprogramm zur rheumatoiden Arthritis

Köln – Bei den Leitlinienempfehlungen für ein Chronikerprogramm (Disease Management Programm, DMP) zur rheumatoiden Arthritis ist die Evidenzlage für einige Versorgungsaspekte offenbar gering. Das geht aus einem neuen Rapid Report des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hervor.
„Nur wenige Empfehlungen konnten für den Versorgungsaspekt ‚nicht medikamentöse Therapie und allgemeine Maßnahmen‘ identifiziert werden, und für den Versorgungsaspekt ‚Rehabilitation‘ wurden keine Empfehlungen identifiziert“, berichten die IQWiG-Autoren.
Schwerpunkt medikamentöse Therapien
Das Institut hat für den Bericht 13 evidenzbasierte Leitlinien ausgewertet. Der Schwerpunkt des Rapid Reports liegt auf der medikamentösen Therapie, die laut IQWiG in den eingeschlossenen Leitlinien eine zentrale Rolle spielt.
Die ersten drei bis sechs Monate der Erkrankung stellen laut IQWiG demnach ein „therapeutisches Fenster“ dar, innerhalb dessen der immunologische Prozess gestoppt oder nachhaltig verändert werden kann. „Eine frühe Diagnose und Therapieeinleitung sind daher von entscheidender Bedeutung für den Krankheitsverlauf“, schreiben die Autoren des Reports.
Der Report ergänzt und aktualisiert eine ausführliche Leitlinienanalyse und -bewertung nebst einer Extraktion relevanter Empfehlungen, die das IQWiG bereits im Frühjahr 2016 in einem Abschlussbericht vorgelegt hatte.
Ziel des jetzt erschienenen Rapid Reports war es, aktuelle evidenzbasierte Leitlinien zu identifizieren, deren Empfehlungen zu Kernaussagen zusammenzufassen und diejenigen Kernaussagen zu benennen, die für ein DMP rheumatoide Arthritis geeignet sind.
Die rheumatoide Arthritis (RA) ist die in den Industrienationen häufigste chronisch-entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankung mit einer Prävalenz von 0,5 bis 0,8 Prozent in der erwachsenen Bevölkerung.
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