Ausland

Israel versucht mit Impfkampagne Polioausbruch einzudämmen

  • Dienstag, 5. April 2022
/picture alliance, Shahzaib Akber
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Tel Aviv – Israel versucht nach einem Ausbruch von Impfpolio in Jerusalem mit einer Impfkampagne die Ausbreitung der Krankheit zu stoppen. Bisher seien rund 20.000 Personen geimpft worden, teilte das Ge­sundheitsministerium gestern Abend mit.

Die Kampagne wurde gestartet, nachdem Anfang März Impfpolio bei einem vierjährigen Kind in Jerusa­lem entdeckt worden war. Das Kind war selbst nicht geimpft und hatte sich durch eine Poliolebendim­pfung einer anderen Person infiziert.

Mittlerweile sind demnach sechs solche Fälle bekannt, zumindest einer davon mit Symptomen. Alle Be­troffenen seien ungeimpft gewesen. Das Gesundheitsministerium untersucht zudem landesweit das Ab­wasser auf Polioviren. Entsprechende Funde seien bereits in mehreren Städten gemacht worden, hieß es.

Israel impft seit 2013 erneut den Lebendimpfstoff gegen das Poliovirus, seit 2014 in einer Kombination mit dem Totimpfstoff. Die Behörden hatten 2013 Wildpolioviren im Abwasser im Süden des Landes ent­deckt. Der Lebendimpfstoff gilt als wirksamer als der Totimpfstoff, birgt allerdings die Gefahr der Infek­tion für ungeimpfte Personen mit von Geimpften ausgeschiedenem Poliovirus.

Israel begann 1957 mit der Impfung gegen das Poliovirus. Den letzten dokumentierten Fall von Wild­polio gab es nach Angaben des Gesundheitsministeriums 1988.

Anfang März war ein Wildpoliofall in Malawi entdeckt worden, der erste seit Jahren in Afrika. Bis dahin hatten alle Länder, bis auf Afghanistan und Pakistan, Wildpolio nach offizieller Erfassung besiegt.

dpa

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