Ausland

Japan will Fonds für Katastrophenhilfen verdoppeln

  • Dienstag, 16. Januar 2024
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Hiroto Sekiguchi
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Tokio – Nach dem verheerenden Erdbeben vom Neujahrstag will Japan seine Katastrophenhilfen nahezu ver­dopp­eln. Für das im April beginnende Haushaltsjahr werde die Regierung ihren Reservefonds für Notfälle, Ka­tastrophen und wirtschaftliche Krisen von 500 Milliarden Yen auf eine Billion Yen (6,26 Milliarden Euro) auf­stocken, sagte der stellvertretende Regierungssekretär Hiroshi Moriya heute vor Journalisten.

Für den Wiederaufbau der von der Katastrophe betroffenen Gebiete sei „ununterbrochene Unterstützung not­wendig“, sagte Moriya. Der überarbeitete Haushaltsentwurf soll nach seiner Billigung durch das Kabinett dem Parlament zur Verabschiedung vorgelegt werden.

Unabhängig davon sollen Moriya zufolge rund 100 Milliarden Yen aus dem Reservefonds des laufenden Haus­haltsjahres für ein Hilfspaket für die Opfer des Neujahrsbebens bereitgestellt werden.

Die japanische Hauptinsel Honshu war am Neujahrstag von einem schweren Beben der Stärke 7,5 sowie dutzen­den Nachbeben erschüttert und von Tsunamiwellen getroffen worden. Zahllose Häuser auf der in der Präfektur Ishikawa gelegenen Halbinsel Noto stürzten ein oder wurden beschädigt. Straßen wurden unpassierbar, ein Großfeuer vernichtete ein historisches Marktviertel in der Hafenstadt Wajima.

Nach vorläufigen Behördenangaben starben mindestens 222 Menschen. In der Küstenregion Ishikawa harren noch immer etwa 16.700 Menschen in Notunterkünften aus, viele ohne fließendes Wasser.

Aufgrund der einbrechenden Kälte in der Region wuchs die Angst vor weiteren Todesfällen sowie vor zuneh­menden gesundheitlichen Problemen in den Notunterkünften. Fernsehbilder zeigten eine lange Schlange von Evakuierten mit dicken Mänteln und Regenschirmen, die auf Essensrationen warteten, während andere Kleider­spenden nach Wintersachen durchsuchten.

Heute teilte die vom Beben verwüstete Stadt Wajima mit, dass sie für die Unterbringung der Vertriebenen in Hotels in anderen Teilen des Landes gesorgt habe. Die Infrastruktur der Stadt sei zerstört, ein vollständiger Wiederaufbau sei „noch nicht in Sicht“.

afp

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