Junge Ärzte wollen mehr Informationen zur elektronischen Patientenakte

Berlin – Für mehr Aufklärung der Versicherten bezüglich des Nutzens der elektronischen Patientenakte (ePA) sprach sich Max Tischler, Sprecher des Bündnis Junge Ärzte (BJÄ), aus. So könne man unter Umständen vorhandene Bedenken bezüglich der Datensicherheit ausräumen und die Einsicht in die Sinnhaftigkeit einer Nutzung befördern.
Im Rahmen des Fachärztetages des Spitzenverbandes Fachärzte Deutschlands (SpiFa) plädierte Tischler gestern auch dafür, verstärkt mit Informationsangeboten an Ärzte heranzutreten.
Laut einer Umfrage des BJÄ seien die Grundzüge der ePA etwa 65 Prozent der Ärzteschaft bekannt – aus Sicht Tischlers bis zum flächendeckenden Start im Sommer durchaus ausbaufähig. Mit der ePA ließe sich dann der Informationsaustausch sowie die sektorenübergreifende Versorgung verbessern.
Mira Faßbach, Sprecherin des Bündnis Junge Ärzte, verwies darauf, dass es aktuell bezüglich der digitalen Dokumentation und Kommunikation ein „sehr heterogenes Bild“ im Gesundheitswesen gebe. Hier könne die ePA helfen und beispielsweise Doppeluntersuchungen vermeiden.
Hohe ePA-Nutzerzahlen bereits in den ersten Monaten bezeichnete Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer, als eher „unrealistisch“. Beispiele wie Dänemark hätten gezeigt, dass dies keine Frage von Wochen oder Monaten, sondern eher von Jahren sei.
Sei man sich der Limitationen aus ärztlicher Sicht bewusst – Straub verwies auf die bei den Versicherten liegende Datenhoheit – so biete die elektronische Patientenakte „großes Potenzial“.
Insgesamt, dies zeige auch das Beispiel der ePA, müsse der Aspekt Datenschutz in Deutschland noch besser ausbalanciert werden. Dieser sei zwar wichtig, dürfe aber digitale Anwendung nicht völlig unattraktiv machen.
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