Junge Allgemeinmediziner fordern bundeseinheitliche Weiterbildungsinhalte

Frankfurt – Die Junge Allgemeinmedizin Deutschland (Jade) sieht dringenden Handlungsbedarf, um den benötigten allgemeinärztlichen Nachwuchs sicherzustellen. Die Arbeitsgemeinschaft fordert daher in einem Positionspapier, die ärztliche Weiterbildung zu reformieren.
„Oberstes Ziel sollte eine bundesweite Vereinheitlichung der Weiterbildungsinhalte sein“, heißt es in dem Papier. In einem neu einzuführenden, realitätsnahen, kompetenzbasierten Curriculum sollten die Richtzahlen entfallen und stattdessen durch die entsprechenden, von den Ärzten in Weiterbildung zu erwerbenden Kompetenzen ersetzt werden.
Neben der Schaffung von bundeseinheitlichen, sinnvollen Rahmenbedingungen durch eine neue Weiterbildungsordnung fordern die jungen Allgemeinmediziner insbesondere eine inhaltliche Verbesserung der Weiterbildung Allgemeinmedizin. Dazu sollen ein Lernzielkatalog und mindestens drei Fortbildungstage während der Arbeitszeit für Weiterbildungen pro Quartal beitragen.
Wichtig sei außerdem, dass die Assistenzärzte Pflichtkurse wie die psychosomatische Grundversorgung inklusive der zu absolvierenden Balintstunden nicht aus eigener Tasche bezahlen müssten. Sie sollten als Arbeitszeit anerkannt werden und als Blockveranstaltungen am Wochenende zu absolvieren sein. Die Jade fordert außerdem Mentorenprogramme, Supervisionen und regelmäßige, an den Bedürfnissen der Ärzte in der Weiterbildung orientierte Weiterbildungsveranstaltungen.
Hintergrund für die Forderungen ist die Situation in der ärztlichen Weiterbildung: In Deutschland gibt laut Jade 17 unterschiedliche Weiterbildungsordnungen für angehende Allgemeinmediziner mit sich teils deutlich unterscheidenden inhaltlichen und strukturellen Anforderungen. Dies schränke die Mobilität und Flexibilität junger Ärzte ein. „Insbesondere aber schreckt der Richtliniendschungel angehende Ärzte ab, sich in der Allgemeinmedizin weiterzubilden“, so die Jade.
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