Junge Brustkrebspatientinnen entscheiden sich häufig für die Mastektomie
Chicago – Junge Brustkrebspatientinnen entscheiden sich häufig für eine Mastektomie und gegen eine brusterhaltende Therapie, obwohl die Prognose der beiden Verfahren gleich ist. Das berichten Wissenschaftler um Shoshana Rosenberg vom Dana-Farber Cancer Institute und der Harvard School of Public Health auf dem 49. Jahrestreffen der American Society of Clinical Oncology in Chicago.
Die Arbeitsgruppe untersuchte 277 Frauen, bei denen Ärzte vor dem 41. Geburtstag Brustkrebs diagnostiziert hatten. „Wir wollten wissen, welche Faktoren die Frauen zu ihrer Entscheidung für eine bestimmte Therapie bewegt haben“, erläutert Rosenberg.
Bei der brusterhaltenden Therapie entfernt der Chirurg den Tumor im Gesunden. Standardmäßig schließt sich daran eine Strahlentherapie an. Bei der Mastektomie ist diese laut Rosenberg häufig nicht erforderlich. Die langfristigen Überlebensraten der beiden Verfahren seien gleich.
172 der Frauen entschieden sich für eine Mastektomie, das entspricht 62 Prozent. Dabei handelte es sich häufig um Frauen mit einer genetischen Mutation, Zeichen einer Streuung von Tumorgewebe, höheren Tumorgraden, höheren Angstleveln und mehr Mitsprache bei der Therapieentscheidung. Alter, Rasse, Tumorgröße oder die Östrogensensitivität des Tumors spielten dagegen keine Rolle bei der Entscheidung.
„Besonders jüngere Frauen mit Brustkrebs entscheiden sich immer häufiger für eine Mastektomie und die Gründe dafür sind oft unklar“, sagte Rosenberg. Deswegen seien weitere Studien zum Thema wichtig.
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