Junge Pflege für Weiterentwicklung der generalistischen Pflegeausbildung

Berlin – Die generalistische Pflegeausbildung sollte „praxistauglich weiterentwickelt werden“. Darauf drängt die Lenkungsgruppe Junge Pflege im Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK).
„Zentrales Problem scheint das geringe Wissen über das aktuelle Ausbildungsgesetz in den Praxisorten zu sein“, heißt es in einem neuen Positionspapier der Lenkungsgruppe. Viele Pflegefachpersonen hätten sich mit den Inhalten der generalistischen Ausbildung noch nicht auseinandergesetzt und begegneten ihr daher skeptisch.
Dabei werde häufig kritisiert, dass Themen wie Krankheitslehre oder Anatomie in der Ausbildung zu kurz kämen. „Diese Kritik berücksichtigt jedoch nicht, dass die generalistische Ausbildung darauf ausgelegt ist, allgemeine Fähigkeiten und Kompetenzen zu vermitteln“, so die Autorengruppe des Positionspapiers.
Die Lenkungsgruppe fordert in dem Papier unter anderem, dass die vorgesehene Praxisanleitungszeit in den Ausbildungseinrichtungen kontrolliert und eingehalten wird.
Ein dritter Lernort – zum Beispiel Skills-Labs – sollten verbindlich in Ausbildungs- und Prüfungsverordnung sowie Landesrahmenplänen verankert und durch finanzielle Mittel gefördert werden. Landesministerien sollten zudem Pilotprojekte für Schulgesundheitspflege fördern und als offizielle Einsatzorte in der Pflegeausbildung anerkennen.
Die Gruppe warnt davor, die Generalistik aus politischem Kalkül zurückzudrehen. „Strukturelle Veränderungen brauchen Zeit – und eine sachliche, tiefgreifende Evaluation. Schnellschüsse schaden mehr als sie nützen“, heißt es im Papier.
Der DBfK unterstützt die Position seiner jungen Mitglieder. „Die Generalistik ist nicht gescheitert – aber es gibt Verbesserungsbedarf. Wer sie jetzt grundsätzlich infrage stellt, gefährdet die Zukunft der Pflegeberufe in Deutschland“, sagte DBfK-Präsidentin Vera Lux.
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