Kammer Hessen fordert bessere Impfaufklärung der Bevölkerung
Frankfurt/Kiel – Konsequenzen aus dem Masernausbruch in Berlin fordert die Landesärztekammer Hessen. „Wenn wir das gesundheitliche Risiko des Einzelnen, aber auch die Gefahr von Epidemien verhindern wollen, muss die Bevölkerung noch intensiver als bisher über Impfungen aufgeklärt werden“, sagte deren Präsident Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach.
Im Augenblick liegt die Impfquote in Deutschland für die erste Masernimpfung laut dem Robert Koch-Institut (RKI) bei 96 Prozent und für die zweite Masernimpfung bei 92 Prozent. Aber bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen gebe es Impflücken. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit 2010 die Masern-Impfung für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen, wenn diese nicht umfassend geimpft wurden oder der Impfstatus unklar ist.
„Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit“, betonte der Ärztekammerpräsident. Organisierte Masern-Partys, bei denen Eltern ihre Kinder absichtlich dem Virus aussetzten, seien extrem riskant und weitaus gefährlicher als eine Impfung. „Der Glaube vieler Impfgegner an eine so genannte natürliche Auseinandersetzung des Körpers mit Infektionskrankheiten ist ein Irrglaube, der nicht nur gesundheitliche Auswirkungen für den Einzelnen bedeuten, sondern für die ganze Bevölkerung“, warnte von Knoblauch zu Hatzbach.
Die STIKO empfiehlt eine Impfung für alle nach 1970 Geborenen,
die ungeimpft sind
oder deren Impfstatus unklar ist
oder die nur einmal in der Kindheit geimpft wurden.
Darüber hinaus empfiehlt die STIKO unabhängig vom Geburtsjahr bei Kontakt zu Masernkranken eine postexpositionelle Impfung
ab einem Alter von neun Monaten
sowie bei Personen, die in der Kindheit nur einmal geimpft wurden
oder Personen mit unklarem Impfstatus.
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