Kammer Niedersachsen fordert bestmögliche Versorgung für ältere Menschen
Hannover – Anlässlich des „Internationalen Tages der älteren Menschen“ am 1. Oktober hat sich die Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) für einen differenzierteren Umgang mit dem Thema Alter ausgesprochen. Es gelte, stereotype Klischees von senilen, leistungsschwachen, kranken und teuren Senioren zu überwinden und stattdessen den „Wissens- und Erfahrungsschatz älter Menschen“ bewusster wahrzunehmen. Zudem plädierte die Kammer für eine bessere Versorgung psychisch kranker Senioren.
Obwohl zehn bis 15 Prozent der älteren Bevölkerung unter leichten bis mittleren, vier Prozent unter schweren Depressionen leiden, stehen ihre Chancen auf eine psychotherapeutische Behandlung vergleichsweise schlecht. So entfallen auf 60-jährige und ältere Patienten zwar 32 Prozent aller psychiatrischen Diagnosen, aber nur sechs Prozent aller Psychotherapiefälle. 94 Prozent aller Psychotherapiepatienten sind jünger als 45 Jahre.
„Ältere Patienten mit psychischen Störungen und Erkrankungen dürfen nicht vom Versorgungsangebot in diesem Bereich ausgeschlossen werden“, betont die ÄKN-Präsidentin Martina Wenker. Wer unter einer Depression leide, habe – ganz gleich in welchem Alter – Anspruch auf schnelle psychotherapeutische Hilfe. Daher müsse es dringend mehr Behandlungsplätze für Ältere geben.
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