Kammer Westfalen-Lippe lobt Flüchtlingsversorgung in NRW
Münster – Ärzte in Nordrhein-Westfalen (NRW) haben im vergangenen Jahr rund 330.000 Menschen betreut, die aus ihrer Heimat geflohen sind. „In kürzester Zeit der Not haben wir im Land innerhalb der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe ein medizinisch funktionierendes Hilfesystem aufgebaut, in dem die Flüchtlinge und Asylbewerber verantwortungsvoll und kompetent medizinisch erstversorgt wurden“, sagte der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Theodor Windhorst, bei der Kammerversammlung am vergangenen Wochenende. Oft hätten sich Ärzte und Helfer bei ihrem Einsatz bis zur persönlichen Leistungsgrenze eingebracht.
Wie zuvor die Bundesärztekammer (BÄK) wies die Kammerversammlung Vorwürfe zurück, Ärzte würden für Flüchtlinge und Asylbewerber zu schnell Atteste gegen eine Abschiebung ausstellen. „Diese Kritik war und ist unsachgerecht. Um es deutlich zu sagen: eine unwürdige Informationspolitik“, sagte Windhorst.
Der Kammerpräsident lobte indes die Beschlüsse der Landesgesundheitskonferenz zur Versorgung von Flüchtlingen vom 24. Juni. Sie sieht besondere psychosoziale, psychiatrische und psychotherapeutische Angebote für traumatisierte Flüchtlinge vor.
Flüchtlinge sollen außerdem schneller erste Basisinformationen über die Struktur des Gesundheitswesens erhalten. Damit Flüchtlinge eine Tätigkeit im Gesundheits- und Pflegebereich ausüben können, sollen die Akteure des Gesundheitswesens entsprechende Informationen zu Verfügung stellen und zügig sogenannte Kompetenzfeststellungs- und Anerkennungsverfahren einleiten.
„Die Konferenz hat mit der verabschiedeten Entschließung ‚Angekommen in Nordrhein-Westfalen: Flüchtlinge im Gesundheitswesen’ gute Entscheidungen getroffen und vieles auf den richtigen Weg gebracht, um auch zukünftig den Flüchtlingen eine gute Medizin zukommen zu lassen“, sagte Windhorst. Er betonte, die Ärzteschaft werde dabei „in ihrem Engagement sicherlich nicht nachlassen“.
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