Karpaltunnelsyndrom durch häufige Nutzung des Smartphones

Hongkong – Die häufigen Wischbewegungen, der ständige Einsatz des Daumens beim einarmigen Tippen und vielleicht auch die Beugung des Handgelenks beim Betrachten des Smartphone-Bildschirms können ein Karpaltunnelsyndrom auslösen, wie eine Untersuchung in Muscle & Nerve (2017; doi: 10.1002/mus.25697) zeigt.
In einer früheren Studie an 500 Studenten hatte Peter White von der Polytechnischen Universität Hongkong bereits herausgefunden, dass Vielnutzer mobiler Gerät zu 54 Prozent (245 von 451 Studenten) häufiger Beschwerden im Bewegungssystem haben als Wenignutzer (6 von 49 Studenten).
Jetzt hat der Forscher die Handgelenke von 48 Teilnehmern der Studie näher untersucht. Die Vielnutzer gaben im Phalen-Test und im Durkan-Test häufiger positive Ergebnisse an. Der Phalen-Test misst den Schmerz bei einer einminütigen maximalen Flexion des Handgelenks. Beim Durkan-Test wird der Kompressionsschmerz beim Drücken auf die Haut über dem Karpaltunnel geprüft.
Auch im Ultraschall fanden die Forscher bei den Vielnutzern häufiger Veränderungen wie eine Vergrößerung und eine Abflachung des Medianus-Nerven oder eine größere Krümmung des Retinaculum flexorum, dem Dach des Karpaltunnels. Der Ratschlag von White: Öfter mal eine Pause einlegen und das Smartphone für ein oder zwei Tage nicht benutzen, was von leidgeplagten Vielnutzern auch als „Digital Detox“ bezeichnet wird.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: