Politik

Kassen-Umfrage: Patienten fühlen sich im Krankenhaus gut versorgt

  • Dienstag, 18. Dezember 2012

Berlin – Die Patienten in Deutschland sind zufrieden mit der Versorgung in den Kranken­häusern. Dies ist das Ergebnis einer Patientenbefragung von AOK, Barmer GEK und der "Weissen Liste", einem gemeinsamen Projekt der Bertelsmann Stiftung und der Dachver­bände der größten Patienten- und Verbraucherorganisationen.

Der Umfrage in den vergangenen zwölf Monaten unter mehr als 450.000 Versicherten von AOK und Barmer GEK zufolge würden 82 Prozent der Befragten ihr Krankenhaus weiterempfehlen. 83 Prozent sind zufrieden mit der ärztlichen Versorgung, 82 Prozent mit der pflegerischen Betreuung. Etwas schlechter bewertet werden Organisation und Service (79 Prozent zufriedene Patienten).

Die Auswertung der Befragungsergebnisse habe aber gleichzeitig eine klare Rangfolge ergeben, sagte  Rolf-Ulrich Schlenker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Barmer GEK. „An erster Stelle steht die Medizin, dann kommt die Kommunikation und zuletzt der Komfort.“  Wenn man künftig über die Qualität von Krankenhäusern spreche, müsse es daher in erster Linie um medizinische Qualität, weniger um Zweibettzimmer-Standard, Wartezeiten oder das Drei-Gänge-Menü gehen, betonte er.

„Patienten können sich von nun an bundesweit informieren, welche Erfahrungen andere Patienten in einem Krankenhaus gemacht haben. Die Befragung ermöglicht einen Vergleich, der so umfassend bislang nicht möglich war“, erklärte Uwe Schwenk von der Bertelsmann Stiftung. Die überarbeiteten Internetseiten liefern die Umfrageergebnisse zu mehr als 70 Prozent der im Portal gelisteten 1.900 Krankenhäuser.

Beim genauen Betrachten der Befragungsergebnisse würden zwischen den einzelnen Krankenhäusern Unterschiede deutlich, erläuterte Jürgen Graalmann, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbands. „ Deshalb ist es gut, den Krankenhausnavigator vor einer Operation zu Rate zu ziehen." So würden zwar etwa zwei Drittel der Kliniken eine Weiterempfehlungsrate von über 80 Prozent erreichen, etwa ein Drittel liege jedoch unter dieser Rate. Rund 2,5 Prozent der Häuser fielen sogar unter 70 Prozent.

Das Portal informiert zudem auch darüber, wie häufig und mit welcher Qualität die Krankenhäuser eine Behandlung durchgeführt haben. Neu ist zudem, dass man auch ohne medizinisches Vorwissen recherchieren kann: Fachbegriffe sind allgemeinverständlich übersetzt; ein integrierter Diagnosen-Dolmetscher und verständliche Erklärungen helfen bei der Suche.

ER

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