Katholische Kliniken lehnen MB-Tarifvertrag ab
Düsseldorf – Die Regionalkommission Mitte des Deutschen Caritasverbandes will die Vergütungsbeschlüsse nach dem „Tarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern“ (TV-Ärzte/VkA) nicht übernehmen – zumindest nicht jetzt und nicht vollständig. Die Caritas-Bundesebene hatte bereits beschlossen, die Regelungen des zwischen kommunalen Arbeitgebern und dem Marburger Bund (MB) geschlossenen Vertrages zu übernehmen.
„Die Dienstgeber setzen ihren unverantwortlichen Sparkurs fort und wollen den Ärzten an den über 90 katholischen Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland nicht die fairen Gehälter zahlen, die in anderen Krankenhäusern für die gleiche ärztliche Leistung längst üblich sind“, sagte der Zweite Vorsitzende des Marburger Bundes NRW/RLP, Ingo Flenker.
Diese Taktik der Dienstgeber in der Caritas-Regionalkommission kopple die Ärzte an den katholischen Krankenhäusern von der allgemeinen Gehaltsentwicklung für Ärzte ab und untergrabe die Wettbewerbsfähigkeit der katholischen Kliniken in den drei Bundesländern, kritisierte er.
Der TV-Ärzte/VKA sieht für die 55.000 Ärzte an kommunalen Kliniken unter anderem eine zweistufige Erhöhung der Gehälter zum 1. Januar 2013 um 2,6 Prozent und zum 1. Januar 2014 um weitere zwei Prozent vor. Diese Steigerungen hat die Caritas auf Bundesebene übernommen.
Flenker wies darauf hin, dass die betroffenen Ärzte schon im vergangenen Jahr eine Nullrunde hatten hinnehmen müssen. „Wir werden die Streikbereitschaft der Ärzte nutzen müssen, da die Dienstgeber den Dritten Weg weiter nur dafür missbrauchen, um Personalkosten zu reduzieren“, kritisierte er.
Die „unfaire Blockade- und Sparpolitik“ zeige außerdem, dass der MB auch in kirchlichen Krankenhäusern ein klares und direktes Mitspracherecht mitsamt Streikrecht benötige, sagte Flenker. Die nächste Sitzung der RK Mitte wird am 28./30. Oktober in Frankfurt am Main stattfinden.
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