Ärzteschaft

KBV-Chef mahnt konkreten Plan für mögliche vierte Coronawelle an

  • Freitag, 9. Juli 2021
/Feydzhet Shabanov, stock.adobe.com
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Düsseldorf – Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, fordert von Bund und Ländern einen konkreten Plan für den Umgang mit einer möglichen vierten Coronawelle.

Gassen sagte dem Handelsblatt, es brauche einen Plan, wie genau die Länder und der Bund bei steigen­den Infektionszahlen reagieren wollten, „um überhastetes und unvorbereitetes Vorgehen nach altem Muster zu verhin­dern“.

Es dürfe nicht wieder alles schließen, wenn die Inzidenzen steigen, sagte Gassen. „Die vierte Welle darf nicht zu einem vierten Lockdown führen.“ Da sich zudem die Sieben-Tage-Inzidenz mit steigenden Impf­quoten von der Zahl der schweren Verläufe entkoppele, brauche es andere Gradmesser für die Pandemie.

„Corona wird für Geimpfte ungefährlicher, das sehen wir auch an den Zahlen in Großbritannien“, sagte der KBV-Chef. In letzter Konsequenz bedeute das, dass Corona irgendwann „wie andere saisonale Erkran­kun­gen“, zum Beispiel die Influenza, angesehen werden müsse.

Mit Blick auf eine mögliche vierte Welle fordert Amtsärzte-Chefin Ute Teichert, die Gesundheitsämter technisch besser auszurüsten. „Die Gesundheitsämter sollen den Sommer für die Digitalisierung nutzen“, sagte die Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesund­heitsdienstes (BVÖGD) dem Handelsblatt.

Die Infektionszahlen seien niedrig, es bestehe also die Chance, sich mit Blick auf eine mögliche vierte Welle „gut aufzustellen“. Die Gesundheitsämter bekämen sonst wieder das Problem, „die Kontakte nicht komplett nachverfolgen zu können, wenn die Infektionszahlen erneut hochgehen“, sagte Teichert.

afp

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