KBV-Chef wirft Krankenkassen mangelndes Augenmaß vor
Berlin – Angesichts aktueller Meldungen über die im vergangenen Jahr rasant gestiegenen Osteopathie-Kosten hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) von den Krankenkassen mehr Augenmaß gefordert. „Es geht nicht darum, die Osteopathie schlecht zu reden, aber man muss hier schon die Frage nach der Verhältnismäßigkeit stellen“, erklärte KBV-Vorstandsvorsitzender Andreas Gassen. Medienberichten zufolge hatten sich die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Osteopathie 2013 binnen eines Jahres auf rund 110 Millionen Euro mehr als verdreifacht.
Gassen kritisierte, dass die Kostenträger bei Behandlung in den Praxen der niedergelassenen Haus- und Fachärzte sowie der Psychotherapeuten „eine Flatrate-Mentalität“ pflegten, sich aber bei der Osteopathie „hoch spendabel“ zeigten. „Anstatt mit teuren Marketingmaßnahmen auf Mitgliederfang zu gehen, täten die Kassen gut daran, mit gleichem Eifer die finanzielle Ausstattung für die ambulante Versorgung ihrer 70 Millionen Versicherten zu stärken“, so der KBV-Chef.
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