KBV will Modelle zur Patientensteuerung entwickeln
Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) wird auf ihrer Strategieklausur Ende Februar auch Modelle zur Patientensteuerung diskutieren. Das hat der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen im Gespräch mit KV-on angekündigt, dem Web-TV der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen). Der KBV-Chef betonte, Patientensteuerung sei aus seiner Sicht kein Instrument, um Kosten zu dämpfen. „Hier geht es um Qualitätsverbesserung“, sagte Gassen.
Patientensteuerung verstehe er als eine inhaltliche Begleitung von Patienten im immer komplexer werdenden Gesundheitsmarkt. Das bekannteste System sei die Primärarztsteuerung, bei welcher der Hausarzt eine koordinierende Funktion übernehme. Dieses decke aber nicht alle Patientenbedarfe und Wünsche ab, weil es einen nicht unerheblichen Anteil von Versicherten gebe, die im Normalfall gar keinen Arzt benötigten.Für diese Patienten seien Modelle der Patientensteuerung für akute Erkrankungsgeschehen sinnvoll.
„Wie ich es mir vorstelle, ist es tatsächlich ein Mix aus verschiedenen Angebotsszenarien für die Patienten“, erläuterte Gassen. Wichtig sei, vom mündigen Patienten auszugehen. „Wir wollen keine Bevormundung des Patienten, wir wollen Optionen anbieten, mit denen sich Patienten Unterstützung holen und zwar in dem Umfang, den sie für sich als sinnvoll und zielführend erachten“, so Gassen.
Nach der Strategietagung werde die KBV-Vertreterversammlung die Vorschläge diskutieren und gegebenenfalls beschließen. Es sei auch möglich, dass die KBV Vorschläge für Gesetzesänderungen daraus ableite, sagte der KBV-Vorstandsvorsitzende. Denn nicht alle möglichen Vorschläge seien im bestehenden gesetzlichen Rahmen umsetzbar. Als Beispiel nannte er die Flexibilisierung von Versicherungstarifen, die nötig sei, um unterschiedliche Patientenbedarfe in der gesetzlichen Krankenversicherung optimal umzusetzen.
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