Keine Gesundheitsgefahren durch Weichmacher in Kitas

Berlin – Weichmacher in Kindertagesstätten bergen keine Gesundheitsgefahren für Kinder. Das ist das Ergebnis eines gemeinsamen Länderuntersuchungsprogramms zum Vorkommen sogenannter Phthalate in Kindertagesstätten durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin und das Landeslabor Berlin-Brandenburg in Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen.
Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 663 Jungen und Mädchen in 63 Kindertagesstätten der drei Bundesländer untersucht. Dabei wurden Phthalate beziehungsweise deren Stoffwechselprodukte in der Innenraumluft und im Hausstaub sowie zum ersten Mal auch im Urin der Kinder analysiert.
Das Ergebnis: Die Untersuchung der Urinproben ergaben keine Hinweise darauf, dass der Phthalatgehalt in den Kindertagesstätten eine erhebliche Zusatzbelastung für die Kinder darstellt. Im Vergleich zu Untersuchungen des Umweltbundesamtes aus den Jahren 2003 bis 2006 fanden die Wissenschaftler in der Regel sogar deutlich niedrigere Gehalte der untersuchten Phthalatabbauprodukte in den Urinproben.
Allerdings stellten die Forscher fest, dass bei 52 Kindern die Zufuhr mit bestimmten Phthalaten zu hoch ist. „Mit dem Kita-Besuch stehen diese Belastungen höchstwahrscheinlich nicht in Zusammenhang“, heißt es aber von den Studienautoren. Anlass zu gesundheitlicher Besorgnis gäbe zudem erst eine dauerhafte mehrjährige Überschreitung dieses Wertes.
Es müssten aber die Quellen für diese Belastungen geklärt werden, auch im häuslichen Bereich. Die Eltern der beteiligten Kinder wurden deshalb schriftlich über die Ergebnisse der Untersuchungen informiert, verbunden mit einem persönlichen Beratungsangebot.
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