Kernspin zeigt Akupunktur-Wirkung im Gehirn

Essen – Die Akupunktur beeinflusst die Schmerzwahrnehmung im Gehirn. Dies zeigt eine kernspintomographische Studie der Universität Essen, die jetzt auf der Jahrestagung der Radiological Society of North America in Chicago vorgestellt wurde.
An der Studie beteiligten sich 18 gesunde Erwachsene, denen über eine Elektrode am linken Knöchel ein schmerzhafter elektrischer Strom appliziert wurde. Die funktionelle Kernspintomographie (fMRT) vergleicht zwei Aufnahmen, die vor und nach dem Schmerzimpuls durchgeführt wurden.
Der Unterschied zeigt, welche Regionen des Gehirns durch den Schmerzreiz aktiviert werden. Wie erwartet waren dies verschiedene Abschnitte der Schmerzbahnen und der Schmerzverarbeitung im Gehirn.
Im zweiten Teil der Studie wurden die Probanden akupunktiert und zwar kontralateral (um Auswirkungen von Schmerz und Nadelstichempfindung zu trennen) an drei Akupunkturstellen zwischen den Zehen, unterhalb des Knies und in der Nähe des Daumens (LI10, LV3 und ST36). Die Nadelungen wurden von einem erfahrenen Akupunkteur durchgeführt.
Danach wurde eine weitere fMRT durchgeführt. Der Vergleich beider fMRT ergab, dass die Akupunktur die Schmerzempfindung auf verschiedenen Stationen signifikant senkte oder modulierte, erklärte Nina Theysohn vom Erwin L. Hahn Institut für Magnetresonanz in Essen.
Beeinflusst wurden allerdings nicht nur die unspezifischen Wirkungen, die auf eine Placebowirkung schließen lassen. Die Aufnahmen zeigen nach Auskunft der Forscherin auch spezifische Wirkungen der Akupunktur, die nicht auf eine Erwartungshaltung der Teilnehmer zurückzuführen seien.
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