Kinder- und Jugendärzte fordern Qualitätsoffensive für Kitas

Köln – Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat eine Qualitätsoffensive für Kindertageseinrichtungen (Kitas) gefordert. Hintergrund ist der ab 1. August geltende Rechtsanspruch, der Kindern ab dem ersten Lebensjahr einen Betreuungsplatz zusichert. Die Qualität der Kita-Betreuung werde über dem quantitativem Ausbau leider oft vergessen, kritisierte der Verband.
„Die Qualität der Kita-Betreuung und die Qualität der Einrichtungen selbst sind nach aktuellen Studien nur mittelmäßig“, verwies BVKJ-Präsident Wolfram Hartmann. Die spezielle Förderqualität sei sogar nur im unteren Drittel der Qualitätsskala. „Krippen und Kindergärten gelingt es derzeit nicht, sozial benachteiligte Kinder angemessen zu fördern und damit die Chancengleichheit auf einen qualifizierten Schulabschluss und eine gute Sozialprognose zu erhöhen“, so Hartmann. Deshalb sei eine Kita-Qualitätsoffensive unverzichtbar.
In diesem Zusammenhang fordert der BVKJ mehr und besser qualifiziertes Personal. Die Politik müsse die Fort- und Weiterbildung junger Erzieher systematisch verbessern und ausbauen, um dem gewachsenen speziellen Förderbedarf der Kinder nachzukommen.
Zudem müsse auch die Finanzierung der Kindertageseinrichtungen entsprechend den Aufgaben angepasst und gesichert werden. Nicht zuletzt fordert der Verband, auch die baulichen Voraussetzungen der Kitas anzupassen. „Jede Kita braucht ein Außengelände und genug Fläche pro Kind in den Innen- und Außenräumen, damit die Kinder sich ausreichend bewegen können“, so Hartmann.
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