Kinder und Jugendliche erhalten weniger Antibiotika

Hannover – Ärzte haben Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahren weniger Antibiotika verschrieben. Das ist das Ergebnis der aktuellen Versichertenanalyse der KKH-Allianz. Demnach ist der Verbrauch der verordneten Packungen bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren von 2005 zu 2008 um 16 Prozent gesunken.
„Diese Entwicklung ist erfreulich und zeigt, dass bei den Ärzten ein Umdenken stattgefunden hat“, sagt Peter Moormann, Apotheker bei der KKH-Allianz. Trotzdem seien Antibiotika nach den klassischen Erkältungsmitteln wie Nasensprays und Hustensäften immer noch die am meisten verordneten Arzneimittel für Kinder und Jugendliche.
Nach Angaben der Versicherung hatten Experten in der Vergangenheit immer wieder kritisiert, dass Kinder zu oft und zu viele Antibiotika erhielten. Hinzu käme, dass bei den überwiegend viral bedingten Infektionen der oberen Atemwege Antibiotika eigentlich wirkungslos seien. „Mit der häufigen Einnahme von Antibiotika steigt die Gefahr, dass Bakterien Resistenzen bilden“, erklärte Moormann.
Bei späteren Erkrankungen könne dies zur Folge haben, dass ein Antibiotikum nur schwach oder gar nicht mehr wirke. Daher empfiehlt die Versicherung, dass Ärzte jeden nicht notwendigen Antibiotika-Einsatz vermeiden und das Konzept der Deutschen Antibiotikaresistenzstrategie (DART) zur nachhaltigen Reduktion von Antibiotikaresistenzen unterstützen.
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