Kinderärzte starten Petition für einen Kinder- und Jugendbeauftragten
Berlin – Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ) hat gemeinsam mit ihren kinder- und jugendmedizinischen Mitgliedsgesellschaften und -verbänden eine Petition für die Einsetzung eines Kinder- und Jugendbeauftragten durch den Deutschen Bundestag gestartet. Ziel sind insgesamt über 50.000 Mitzeichner, damit die mögliche Einsetzung eines Kinderbeauftragten öffentlich im Bundestag beraten wird.
„Von einem Beauftragten des Bundestages für die Kinder und Jugendlichen im Bundestag versprechen wir uns, dass deren Rechte im politischen und im öffentlichen Leben mehr in den Fokus genommen werden“, erklärte DAKJ-Generalsekretär Manfred Gahr.
Denn auch 25 Jahre nach Unterzeichnung der UN-Kinderrechtskonvention und ihrer Ratifizierung durch die Bundesrepublik im Jahr 1992 bleibe in Deutschland noch viel zu tun, um die Umsetzung der Kinderrechte zu verbessern. „Im eigentlich reichen Deutschland sind nach wie vor zu viele Kinder und Jugendliche von Armut und oft dadurch bedingten schlechteren Gesundheits- und Bildungschancen betroffen“, kritisierte Gahr.
Ein weiteres Beispiel für verletzte Kinderrechte sei die Situation von Flüchtlingskindern in Deutschland: ihre unangemessenen Lebensbedingungen, ihre eingeschränkte medizinische Versorgung und ihre eingeschränkten sozialen Rechte, ihre unzureichende Integration in unsere Bildungseinrichtungen und fehlende Mindeststandards bei den Altersfestsetzungsverfahren für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. „Ein Kinder- und Jugendbeauftragter wäre ein wichtiger Schritt“, sagte Gahr.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: