Kleine Krankenhäuser kämpfen mit Bewerbermangel für offene Stellen

Pforzheim – Kleine Krankenhäuser im ländlichen Raum haben Schwierigkeiten bei der Personalsuche. Das ist das Ergebnis einer Befragung von 130 Krankenhäusern durch das TDS Instituts für Personalforschung der Hochschule Pforzheim. Demnach können acht von zehn dieser Kliniken freiwerdende Posten nur sehr schlecht neubesetzen.
„Es fehlen schlichtweg Bewerber“, bilanzierte Institutsleiter Stephan Fischer. Zwar hätten auch größere Kliniken Schwierigkeiten, vakante Ärztestellen zu besetzen, doch bei kleineren stünden die Chancen noch deutlich schlechter. Während laut Analyse Universitätskrankenhäuser immerhin zehn Bewerbungen auf eine freiwerdende Ärztestelle bekommen – unabhängig vom Status der ausgeschriebenen Stelle – haben kleinere Kliniken kaum Auswahl.
Ein bis fünf Akademiker bemühen sich hier um die vakante Stelle. Aus dem Dilemma sehen die Studienautoren für die Krankenhäuser nur einen Ausweg: Das Studium müsse für mehr Bewerber geöffnet werden, die Attraktivität des Berufs müsse steigen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollte besser gewährleistet sein.
Doch nicht nur die Ärzteschaft ist eine knappe Ressource. Bereits heute können über ein Drittel der befragten Krankenhäuser die freiwerdenden Pflegestellen nicht wieder oder nur mit Problemen besetzen. „Die Tendenz ist stark ansteigend“, erklärte Stephan Fischer. „Drei Viertel aller Kliniken sieht hier in Zukunft ein deutliches Problem“, so der Institutsleiter. Nur bei den Verwaltungsfachangestellten der Krankenhäuser ergab die Befragung zurzeit keine Schwierigkeiten.
Die Personalsituation verursache höhere Kosten, so ein Fazit der Studie. „Über die Hälfte der Kliniken beschäftigten bereits Honorarärzte, Stellenwerbungen werden teurer und die Beschäftigung von ausländischem Fachpersonal bedeutet oft eine intensivere Einarbeitung“, sagte Fischer.
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