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KliFo-Barometer 2025: Bürokratie, strukturelle Rahmenbedingungen und Wissensmangel bremsen klinische Studien

  • Dienstag, 3. Juni 2025
  • Quelle: AstraZeneca GmbH

Prognosen zufolge wird Krebs bis 2035 die häufigste Todesursache in der EU sein [1]. Klinische Forschung bietet durch neue, innovative Behandlungsoptionen die Chance die Patientenversorgung zu verbessern. Die Umfrage „KliFo-Barometer“ zeigt, welche Hürden aber auch Potenziale in Deutschland bestehen [2].

/lembergvector, stock.adobe.com
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Zurzeit verliert Deutschland als Forschungsstandort an Attraktivität und liegt international hinter Spanien und Frankreich nur noch auf Platz sieben [3] - trotz internationaler Anerkennung als eines der innovativsten Gesundheitssysteme, vorhandener Infrastruktur und vorliegendem medizinischen Know-How, wie Dr. Doris Henn, Senior Director Clinical Research Biopharmaceuticals DACH bei AstraZeneca, erklärte.

Eine von Bonsai Research im Auftrag von AstraZeneca im Januar 2025 durchgeführte Umfrage [2] unter 258 Ärztinnen und Ärzten mit und ohne Erfahrung mit klinischen Studien zeigte: Obwohl die Ärztinnen und Ärzte eine hohe Bereitschaft zeigen, klinische Studien umzusetzen, hemmen Bürokratie und strukturelle Rahmenbedingungen die Studienteilnahme. Besonders diejenigen ohne Erfahrung mit klinischen Studien fühlen sich „kaum“ bis „gar nicht informiert“ über die Teilnahmebedingungen [2]. Dennoch ist die Motivation zur Teilnahme seitens der Ärzteschaft hoch [2].

An dieser Stelle setzen zwei Programme von AstraZeneca an – mit dem Ziel inhaltlich und strukturell zu unterstützen:

  1. Die Development Taskforce, bestehend aus einem Team, das Praxen und Kliniken identifiziert, die Interesse an der Durchführung von Studien haben. Diese Zentren werden im Anschluss auf dem Weg zum Prüfzentrum begleitet.

  2. Die OncoCoord, ein Schulungs- und Austauschprogramm, das Studienkoordinatorinnen und Studienkoordinatoren sowie Study Nurses tiefgehendes medizinisches und regulatorisches Wissen vermittelt und den Austausch untereinander fördert.

Patientinnen und Patienten als Partnerinnen und Partner gewinnen

Neben Ärztinnen und Ärzten braucht es auch mehr Patientinnen und Patienten für klinische Studien. Laut vfa-Umfrage [4] ist die Bereitschaft zwar da, dennoch liegt Deutschland bei der Studienteilnahme hinten. Die Ergebnisse des „KliFo-Barometer“ zeigen, dass bestehende „Bedenken oder Ängste“ (Ø 68 % Zustimmung), organisatorische Hürden (Ø 68 % Zustimmung) und der „Mangel an Wissen über klinische Studien“ (Ø 62 % Zustimmung) adressiert werden müssen [2].

Patientinnen und Patienten sollen sich ermutigt fühlen, aktiv mitzuarbeiten und mit den Behandelnden in den Austausch zu gehen.

Fazit

Um wieder an die Spitze zu gelangen, sind Ärztinnen und Ärzte, Patientinnen und Patienten sowie Unternehmen gemeinschaftlich gefragt [3]. Ziel ist, langfristige Partnerschaften zu etablieren und sich auf Augenhöhe zu vernetzen, um die Potenziale der klinischen Forschung zu heben.


Literatur

  1. IHE Report 2025. Online: https://efpia.eu/media/nbbbsbhp/ihe-comparator-report-on-cancer-in-europe-2025.pdf (aufgerufen am 30.05.2025)

  2. AstraZeneca. KliFo-Barometer 2025. Data on file.

  3. Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), A.T. Kearney GmbH. Pharma-Innovationsstandort Deutschland. 2023. Online: https://www.vfa.de/de/forschung-entwicklung/forschungsstandort-deutschland/vfa-kearney-der-pharma-innovationsstandort-deutschland-braucht-trendumkehr (aufgerufen am 30.05.2025)

  4. Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa): Umfrage: Große Bereitschaft zur Teilnahme an Studien mit Arzneimitteln 2024. Online: https://www.vfa.de/de/presse/pressemitteilungen/pg-002-2024.html (aufgerufen am 30.05.2025)

Quelle: Presseveranstaltung „VORschung voraus - Gemeinsam auf Kurs Zukunft“, 27. Mai 2025, Veranstalter: AstraZeneca GmbH

lm

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