Dr. werden ist nicht schwer...

Kliniken unterscheiden sich (Teil 2)

  • Donnerstag, 22. September 2011

Mittlerweile habe ich so manche Klinik kennengelernt. Die Unterschiede haben teilweise erheblichen Einfluss auf die Arbeit. In meinem heutigen Beitrag mag ich mich der Kommunikation widmen. Hierbei meine ich nicht die Kommunikation im Sinne der Atmosphäre untereinander, sondern vielmehr die unterschiedlichen Wege, die ärztliche Belegschaft überall und jederzeit erreichbar zu machen.

Die bequemste Variante ist ein Gerät, das ich „Rückrufpiepser“ nenne. Dieses zeichnet einfach nur die Nummern auf, von denen aus man erreicht werden wollte. Ob und wann man zurückruft, kann man dann bequem selbst entscheiden. Mit steigender Hierarchiestufe sinkt zudem die Rückrufbereitschaft. Für Anrufer jedoch eine recht frustrierende Technologie…

Als unerbittlichste Variante habe ich das Gerät kennengelernt, das ich als „Vermittlungspiepser“ bezeichne. Hierbei wird einem lediglich signalisiert, dass man angerufen wird und der Anrufer gerade am anderen Ende einer Leitung auf das Entgegennehmen wartet. Nun bleibt einem genau so viel Zeit, einen Telefonapparat aufzusuchen und sich in das Gespräch einzuschalten, wie einem der Anrufer gibt, bevor er die Geduld verliert. Da der Piepser nur einen Anruf signalisiert und die eigene Einwahlnummer anzeigt, weiß man nicht, ob einen gerade der eigene Chef sprechen mag oder der persönliche Albtraumpatient sich auf zweifelhaftem Wege eine Durchwahl erschlichen hat.

Dementsprechend können Rückmeldungen über nicht beantwortete Anrufe sehr unterschiedlich ausfallen. Während der Untersuchung und Anamnese sind diese Dinger besonders hinderlich. Die einfachste Variante ist das Mobiltelefon. Man ist immer erreichbar und durch das Display vorgewarnt, wer einen da sprechen mag. Leider führen zahlreiche Zusatzfunktionen zur Erleichterung der Wahlwiederholung oder Rückrufanforderung zu belastender Signalfrequenz, wiederum gibt es in vielen Kliniken unglücklicherweise Funklöcher.

Summa summarum ist das Mobiltelefon dennoch für Anrufer wie Angerufene die gerechteste Version. Hat sein Vermittlungspiepsertrauma immer noch nicht ganz verarbeitet, Euer Anton Pulmonalis

tehrani

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung