Klinikpersonal in Neapel machte jahrelang systematisch blau

Rom – Jahrelang haben fast einhundert Angestellte eines Krankenhauses in Neapel systematisch blau gemacht. In zweijährigen Ermittlungen und mithilfe von versteckten Kameras kam die italienische Polizei einem ausgeklügelten System in der Klinik „Loreto Mare“ auf die Spur, wie sie heute mitteilte.
Danach zogen einige wenige Mitarbeiter die Stechkarten von 94 Kollegen durch, die durch Abwesenheit glänzten. Allein zwei Sozialarbeiter hatten jeder 20 Stechkarten bei sich, die sie beim Eingang in die Lesemaschinen steckten. Sicherheitshalber hielten sie telefonisch Kontakt mit den Abwesenden. Ein Arzt gab auf diese Art vor zu arbeiten und spielte stattdessen Tennis.
Die Verdächtigen wurden wegen Betrugs vorläufig festgenommen. Insgesamt 55 Klinikmitarbeiter, darunter ein Neurologe, ein Gynäkologe, neun Röntgentechniker und 18 Pfleger wurden unter Hausarrest gestellt.
Beteiligt hatten sich auch Mitarbeiter, deren Aufgabe es eigentlich war, die Präsenz der anderen Kollegen zu kontrollieren. Einer von ihnen ging stattdessen als Koch in einer nahegelegenen Herberge arbeiten.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: