Knapp jeder Dritte in Neu Delhi hat Antikörper von SARS-CoV-2 im Blut

Neu Delhi – Ein Corona-Antikörper-Test im Auftrag der indischen Regierung hat ergeben, dass hochgerechnet knapp jeder dritte Mensch (29,1 Prozent) in der Hauptstadt Neu Delhi diese Antikörper im Blut hat.
Untersucht worden seien Proben von 15.000 Personen, sagte der Gesundheitsminister der Stadt, Satyendar Jain, heute.
In Indien gibt es weltweit nach Brasilien und den USA am drittmeisten bekannte Fälle mit SARS-CoV-2 – insgesamt mehr als 2,8 Millionen. Und die Zahl der bekannten Neuansteckungen nimmt weiter rasch zu – zuletzt um knapp 70.000 in 24 Stunden.
Rechnet man die 29,1 Prozent der Antikörper-Studie auf die Bevölkerung hoch, müsste es aber in Neu Delhi allein 5,8 Millionen Menschen geben, die mit der Krankheit in Berührung gekommen sind, wie der Minister sagte.
Vor gut einem Monat hatten bei einem ähnlichen Test 23,48 Prozent der Menschen Antikörper im Blut. Beide Werte sind deutlich höher als die offiziellen Zahlen der bekannten Coronafälle.
Demnach haben sich weniger als ein Prozent der Bevölkerung von Neu Delhi mit dem Coronavirus infiziert – konkret mehr als 151.000 Menschen.
Die hohen Antikörperwerte sowie die Tatsache, dass die Zahl der bekannten Neuansteckungen in der Hauptstadt inzwischen etwas tiefer ist als noch vor mehreren Wochen, könnten ein Hinweis auf ein Zubewegen auf eine mögliche Herdenimmunität sein, hieß es schon von Regierungsmitarbeitern.
Doch Forscher wollen in der Hauptstadt zunächst mehr Antikörpertests machen, hieß es.
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