Knappschaft: Elektronische Behandlungsinformation auch für niedergelassene Ärzte
Bochum – Um den Informationsfluss zwischen den verschiedenen Sektoren des Gesundheitswesens zu verbessern, hat die Knappschaft im Juni 2013 ein elektronisches Kommunikationsprojekt gestartet: die elektronische Behandlungsinformation (eBI). Kooperierende Krankenhäuser erhalten dabei bei einer stationären Aufnahme ihrer Versicherten behandlungsnotwendige Informationen von der Krankenkasse. Hierzu zählen zum Beispiel Angaben zu den jeweiligen ambulant behandelnden Ärzten, den verordneten Arzneimitteln, den bekannten Erkrankungen und die Daten früherer Krankenhausaufenthalte.
Erster Schritt: Verbesserung der Arzneimitteltherapie
Jetzt soll das Projekt auch auf die niedergelassenen Ärzte ausgedehnt werden. Knappschaft und die KV Telematik GmbH haben zu diesem Zweck eine Kooperation geschlossen. Im Mittelpunkt steht dabei zunächst die Verbesserung der Arzneimitteltherapie. Mit den bereitgestellten Medikationsdaten eines Patienten erhält der behandelnde Arzt einen Überblick über sämtliche Arzneimittel, die ein Patient einnimmt. Das soll dazu beitragen, die Arzneimitteltherapiesicherheit zu erhöhen und unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen zu verringern.
Vermeidbare Risiken entstehen vor allem durch Medikamente, die unterschiedliche Ärzte unabhängig voneinander verordnen. Hier soll die elektronische Behandlungsinformation ansetzen: Sowohl Krankenhausärzte als auch niedergelassene Ärzte können künftig sehen, was der Patient einnimmt, und dementsprechend verordnen. Mit intelligenter Software lässt sich im Hintergrund zusätzlich überprüfen, ob Medikamente miteinander interagieren.
Zweiter Schritt: Verbesserung des Entlassmanagements
In einem nächsten Schritt soll dann das Entlassmanagement der Krankenhäuser verbessert werden. Dabei geht es vor allem um die Optimierung der Informationsweitergabe an die anschließenden behandelnden Stellen.
Nach Angaben der Knappschaft haben sich inzwischen mehr als 30 Krankenhäuser für eine Einführung von eBI entschieden. Mehr als 80.000 Versicherte hätten die Vorteile der Datenbereitstellung bereits für sich erkannt und ihr Einverständnis zur Nutzung ihrer Daten gegeben, so die Krankenkasse.
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