Koalition bekräftigt Willen zur besseren Versorgung Sterbender
Berlin – Die große Koalition hat ihren Willen bekräftigt, allen sterbenskranken Menschen in Deutschland die Hospiz- und Palliativversorgung zugänglich machen. Die Fraktionsspitzen von Union und SPD bestätigten bei ihrer Klausur am Donnerstag in Göttingen den bisherigen Zeitplan, wonach in der ersten Jahreshälfte ein Gesetzentwurf zu Stärkung der Hospiz- und Palliativversorgung vorliegen soll. Ein Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministerium liegt bereits vor.
„Wir sind überzeugt, dass nicht die aktive Sterbehilfe die richtige Antwort auf die Sorgen und Nöte Schwerstkranker und Sterbender ist, sondern eine umfängliche ärztliche, pflegerische und psychosoziale Begleitung bis zum Schluss”, heißt es in den Papier.
Christliche Krankenhäuser fordern ausreichende palliativmedizinische und -pflegerische Kompetenz in der stationären Versorgung
Auch die von beiden Kirchen getragenen Krankenhäuser in Deutschland sprechen sich für eine bessere Begleitung Sterbender in den Kliniken aus. Krankenhäuser, die bereits jetzt einen großen Anteil an der Sterbebegleitung hätten, müssten verbesserte Möglichkeiten der Palliativversorgung erhalten, erklärte der Zusammenschluss Christliche Krankenhäuser in Deutschland am Donnerstag in Berlin. Zudem müssten Krankenhäuser und ambulanter Bereich bei der Versorgung Sterbenskranker besser verzahnt werden.
„Es ist nicht nötig, dass jede Klinik über eine spezielle Palliativstation verfügt. Aber in jeder Klinik muss ausreichend palliativmedizinische und -pflegerische Kompetenz vorhanden sein, um schwerstkranke und sterbende Menschen angemessen versorgen zu können, auch auf Normalstationen„, sagte der Vorsitzende des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV), Christoph Radbruch.
Nötig sei die Integration palliativer Behandlungskonzepte in die stationäre Regelversorgung. International bewährt hätten sich multiprofessionelle Palliative Care Teams. Dafür und für die notwendige palliative Fort- und Weiterbildung des Klinikpersonals sollte ein spezifisches Förderprogramm mit bundesweit für die Krankenhäuser abrufbaren Finanzmitteln eingerichtet werden.
Amulante und stationäre palliativmedizinische Angebote besser vernetzen
Der stellvertretende Vorsitzende des Katholischen Krankenhausverbandes Deutschlands (KKVD), Ingo Morell, sprach sich für eine bessere Vernetzung palliativer Versorgungsstrukturen in Kliniken und im ambulanten Bereich aus. „Einen wichtigen Beitrag dazu könnten multiprofessionell besetzte palliativ-medizinische Institutsambulanzen leisten.” Diese könnten in Regionen ohne ausreichende ambulante palliativmedizinische Versorgung die Nahtstelle zwischen stationär und ambulant überbrücken.
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