Koalitionsverhandlungen: Honorierung soll sich an Qualitätsdaten orientieren

Berlin – Union und SPD wollen Routinedaten zur Qualitätssicherung aus dem ambulanten und dem stationären Bereich zur Grundlage der Honorierung machen. Das erklärten die Delegationsleiter von Union und SPD, Jens Spahn und Karl Lauterbach, heute im Anschluss an die Sitzung der Arbeitsgruppe Gesundheit in Berlin. „Wir wollen anhand der Daten zur Qualität der Versorgung schauen, welche Krankenhäuser gute und welche nicht so gute Qualität erbracht haben und dies bei der Art und Weise berücksichtigen, wie bezahlt wird“, sagte Lauterbach.
„Wir wollen sektorenübergreifend eine bessere Qualitätsmessung, als wir sie bisher haben“, betonte Spahn. Dazu gehöre auch, dass die vorhandenen Routinedaten so zusammengefügt würden, dass man sehen könne, ob nach einer Hüftoperation im Krankenhaus Komplikationen in der ambulanten Versorgung aufträten. „Das ist heute alles nicht messbar, und ich glaube, hier können wir einen großen Schritt nach vorne gehen, wenn wir diese Daten miteinander verknüpfen“, so Spahn.
Lauterbach zufolge wurde heute auch darüber gesprochen, „wie wir dafür sorgen können, dass die Universitätskliniken mit den besonders teuren Fällen zurechtkommen“. Denn die Konzentration besonders teurer Fälle führe in den Universitätskliniken zu Verlusten. Hier müsse überprüft werden, wie das Fallpauschalensystem weiterentwickelt werden könne. Dabei sei auch über Zuschläge für Universitätskliniken gesprochen worden.
Konkrete Verhandlungsergebnisse kündigten die Delegationsleiter für die nächsten Tage an. Gerade mit Blick auf die Krankenhausversorgung gebe es aber eine größere Nähe zwischen Union und SPD, als es vielleicht manchmal den Eindruck erwecke, so Spahn.
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