Konnektortausch: KV-Vorstände drängen Lauterbach zu Machtwort

Berlin – Die Vorstände der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und die für IT verantwortlichen Vorstände der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen haben sich mit einer öffentlichen Erklärung in die Diskussion um den bevorstehenden Austausch zehntausender Konnektoren zur Verbindung mit der Telematikinfrastruktur (TI) eingeschaltet.
„Der Bundesgesundheitsminister muss ein Machtwort sprechen und auf die IT-Industrie zwingend einwirken, ihren Verpflichtungen nachzukommen“, hieß es darin. Es dürfe nicht sein, dass Praxen mit Sanktionen belegt würden für Dinge, die sie nicht zu verantworten haben. „Die Sanktionen müssen weg“, forderten die Vorstände.
Ihrer Meinung nach zeige sich nun auch, dass das Marktmodell insgesamt versagt hat. Sie plädieren deshalb dafür, unverzüglich und konsequent die Alternativen zum Konnektortausch zu prüfen und zeitnah umzusetzen.
„Das Agieren der Industrie ist so nicht mehr tragbar. Es belastet die Praxen der niedergelassenen Kollegen in unzumutbarer Weise und führt zu enormen Ausgaben von weit über 300 Millionen Euro, bei denen niemand wirklich sicher sagen kann, ob sie notwendig sind“, betonten die Vorstände.
Sie fordern daher, dass die Gestaltung der TI‐Datenautobahn eine staatliche Aufgabe in staatlicher Verantwortung wird. Diese grundlegende Aufgabe dürfe nicht diversen Marktteilnehmern überlassen werden.
„Deshalb sprechen wir uns für ein Innehalten aus, um die vorliegenden Ergebnisse zu analysieren und notwendige Kurskorrekturen vorzunehmen“, erklärten sie.
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