Konsum starker Schmerzmittel steigt in Deutschland
Hamburg – Der Konsum starker Schmerzmittel nimmt in Deutschland einem Bericht zufolge stark zu. „Wir haben festgestellt, dass in den vergangenen zehn bis 15 Jahren die Verordnungszahlen von Opioiden enorm angestiegen sind“, sagte Rainer Sabatowski, Leiter des Schmerzzentrums an der Universitätsklinik Dresden, der Zeit laut einer Vorabmeldung. Demnach stieg die Zahl der verschriebenen Packungen von 2006 bis 2015 um 31 Prozent.
Allein im vergangenen Jahr habe der Anstieg viereinhalb Prozent betragen. Dabei sei nicht erkennbar, „dass die Patienten kränker geworden sind oder dass es neue wissenschaftlich begründete Indikationen gäbe“, sagte Sabatowski.
Solche Schmerzmittel waren demnach ursprünglich für die Krebstherapie vorgesehen und sind eigentlich nur für den kurzfristigen Einsatz gedacht. Doch werden sie dem Bericht zufolge zunehmend auch Patienten mit Rücken-, Knie- oder sonstigen Schmerzen verordnet. Dies habe zum Teil verheerende Langzeitwirkungen, hieß es weiter. In den USA, wo Opioide besonders häufig verschrieben würden, seien daran 2015 etwa 16.000 Menschen gestorben.
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