Kooperation mit Uniklinik Regensburg ermöglicht Stammzelltransplantation in Rumänien
Regensburg – Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) hat auf die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus-Institut Fundeni in Bukarest bei der allogenen Stammzelltransplantation hingewiesen.
Bis zum Jahr 2003 gab es in Rumänien keine allogenen Stammzelltransplantationen für Leukämiepatienten. Unter der Federführung von Ernst Holler, Leiter der allogenen Stammzelltransplantation am UKR, wurde an dem Krankenhaus in der rumänischen Hauptstadt im Rahmen eines sogenannten Zwillingsprojektes in den letzten zehn Jahren eine Stammzelltransplantationseinheit aufgebaut, die auf Basis der Standards des Regensburger Universitätsklinikums arbeitet. Gefördert wurde dieses Projekt durch die José Carreras Leukämie-Stiftung.
„Wir haben uns für das Krankenhaus-Institut Fundeni in Bukarest entschieden, weil dort bereits eine Stammzelltransplantationseinheit vorhanden war. Aufgrund mangelnder Expertise wurde diese aber praktisch nicht genutzt. Für uns eine geeignete Grundlage, auf der man aufbauen konnte“, erklärte Holler anlässlich seiner Ernennung zum Ehrenmitglied der Rumänischen Gesellschaft für Hämatologie in diesem Monat.
Bei der Zusammenarbeit zwischen den beiden Kliniken standen die Durchführung allogener Stammzelltransplantationen in Rumänien sowie der Aufbau einer Fremdspenderdatei im Vordergrund. Dazu entwickelten die Hämatologen einen umfangreichen Maßnahmenplan für Personal, Krankenversorgung und Infrastruktur. Alle an der Stammzelltransplantation beteiligten Mitarbeiter aus Bukarest hospitierten drei bis acht Wochen am UKR.
Alle zwei Wochen fanden Videokonferenzen statt, in der die einzelnen Patienten besprochen wurden. Um parallel arbeiten zu können und die Abstimmung zu erleichtern, wurden Regensburger Standards wie Patientendokumentationsbögen übernommen. Bis die entsprechenden Strukturen in Rumänien geschaffen waren, wurden auch Proben von rumänischen Patienten am UKR untersucht.
„Durch unser Projekt hat sich die Prognose für rumänische Leukämiepatienten entscheidend verbessert. Dies konnte nur gelingen, weil es auf jeder Seite engagierte Kollegen gibt, die sich mit voller Kraft dafür eingesetzt haben“, zieht Holler Resümee. Das UKR begleitet die rumänischen Ärzte auch weiterhin: Die alle zwei Wochen stattfindenden Videokonferenzen wird es auch in Zukunft geben, und Holler will auch künftig mindestens einmal pro Jahr persönlich nach Bukarest reisen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: