Vermischtes

Kranke Neu- und Frühgeborene: Modellprojekt will Eltern helfen

  • Dienstag, 11. April 2017

Passau/München – Frauen mit Problemen in der Schwangerschaft und Eltern mit kran­ken Neu- und Frühgeborenen können in Passau jetzt ein neues Beratungs- und Unter­stüt­zungskonzept namens „PAula“ nutzen. Dahinter steht ein Modellprojekt der AOK Bay­ern mit der Kinderklinik Dritter Orden Passau. Ziel ist, den Familien bei Bedarf schon vor der Geburt ihres Kindes die Angst zunehmen und sie zu begleiten.

„Wenn es um die Versorgung kranker Kinder geht, sind Eltern für uns als Kinderärzte ein unverzichtbarer Partner. Wir brauchen gut informierte, unterstützte und begleitete El­tern, damit diese trotz der Belastung eine gute Eltern-Kind Bindung, elterliche Selbst­wirksam­keit und Kompetenz aufbauen können“, erläuterte der Oberarzt Michael Zeller als ärztli­cher Leiter von PAula.

„Mit einem interdisziplinären Team stehen wir Schwangeren mit speziellen Problemen und Eltern von kranken Neu- und Frühgeborenen mit einem fun­dierten Informations­angebot zur Seite. Wir beantworten Fragen, erläutern Unterstüt­zungs­angebote und nehmen sie bei der Hand“, so Eva Fiedler vom Case-Management­team an der Kinderklinik.

Knapp zehn Prozent aller Neugeborenen kommen in Bayern zu früh auf die Welt. Die Überlebenschancen von Frühgeborenen und Risikogeburten sind dank moderner Spit­zenmedizin in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Neben der exzellenten Medi­zin sind allerdings auch die Elternkompetenz und die Eltern-Kind-Bindung für die spätere Entwicklung entscheidend. „Ziel von PAula ist es, über die Sektorengrenzen des Gesund­heitssystems hinweg die betroffenen Familien optimal zu betreuen“, erläuterte Peter Krase, Vertragschef bei der AOK Bayern.

Bei der Versorgung der Kinder setzen die Kinderklinik in Passau sowie die AOK Bayern neben den Eltern auch auf die niedergelassenen Ärzte. „Sie sind unsere unver­zichtbar wertvollen Partner in unserem Netzwerk und bleiben wie bisher der Ansprech­partner für Familien“, erläuterte Matthias Keller, Chefarzt der Kinderklinik. Das wissen­schaftlich be­gleitete Modellvorhaben ist auf vier Jahre befristet. Die Teilnahme ist für AOK-Versicherte kostenlos.

hil

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