Politik

Krankenhäuser gegen Pay for Performance

  • Freitag, 9. Mai 2014

Berlin – Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat sich gegen qualitäts­orientierte Vergütungskonzepte ausgesprochen, die Kürzungen zum Ziel hätten. „An die Behandlungsqualität gekoppelte Abschläge für die erbrachten Leistungen sind kein geeignetes Mittel zur Steuerung der Behandlungsqualität in den Kliniken“, erklärte DKG-Präsident Alfred Dänzer beim Qualitätstag der Krankenhäuser in Berlin. Dort stellte die DKG ihre „Positionen zur Weiterentwicklung der Qualitätssicherung und der Patientensicherheit“ vor.

Mit diesem grundsätzlichen Positionspapier will die DKG die Qualitätssicherungs­diskussion neu anschieben. Die Kliniken bekennen sich nach eigener Aussage ausdrücklich zu den vielfältigen Instrumenten und Möglichkeiten der Qualitätssicherung.

Dazu gehöre auch, externe Auditverfahren (Peer Reviews) verstärkt in die Qualitätssicherung zu integrieren. „Expertenbegehungen beinhalten durch ihre fachliche Akzeptanz ein hohes Potenzial zur Qualitätsverbesserung“, erklärte Dänzer. Eine flächendeckende Ausgestaltung bedeute allerdings aufgrund des damit verbundenen personellen Aufwands eine erhebliche Kostenbelastung. Die Refinanzierung müsse sichergestellt werden.

Zweitmeinungsverfahren als GKV-Regelleistung gefordert
Darüber hinaus forderte Dänzer die Einführung eines Zweitmeinungsverfahrens als GKV-Regelleistung. Hier seien sowohl die Krankenhäuser als auch die Vertragsärzte einzubeziehen. Zudem sprach sich der DKG-Präsident für Patientenbefragungen als ein wertvolles Instrument aus, das auch innerhalb der Qualitätssicherung Verwendung finden sollte.

Zugleich appellierte er an den Gesetzgeber, die bestehenden Hindernisse bei der sektorenübergreifenden Qualitätssicherung zu beseitigen. Stationäre und ambulante Behandlungen würden immer enger verzahnt. Immer mehr Patienten könnten aufgrund des medizinischen Fortschritts ambulant behandelt werden. Zudem erhöhe sich aufgrund des steigenden Durchschnittsalters der Bevölkerung und der damit zunehmenden Morbidität auch der stationäre Behandlungsbedarf.

„Beide Sektoren müssen sich daher immer mehr ergänzen. In dieser Situation werden sektorenübergreifende Ansätze von Qualitätssicherung und Risikomanagement immer bedeutsamer“, so Dänzer.

hil

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