Ärzteschaft

Krankenhäuser stellen sich hinter neue Gebührenordnung für Ärzte

  • Freitag, 23. Mai 2025
/picture alliance, Fotostand / Reuhl
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Berlin – Die Entscheidung des Ärztetags in der kommenden Woche für oder gegen eine neue Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) ruft seit Tagen Befürworter und Gegner auf den Plan. Kritik gab es auch von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Deren Bedenken sind aber nun offenbar nach einem Treffen mit Bundesärztekammer und dem Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) ausgeräumt.

„Ich bin der Bundesärztekammer und dem PKV-Verband dankbar, dass sie die von uns geäußerten Bedenken hinsichtlich einer Verabschiedung der neuen Gebührenordnung zum Anlass genommen haben, weitere aktuelle Informationen und Berechnungen zu übermitteln“, sagte DKG-Chef Gerald Gaß heute.

Man habe die Gelegenheit gehabt, diese Daten und Fakten „nochmals intern zu bewerten und mit weiteren Verantwortlichen aus dem Krankenhaussektor zu diskutieren“. Im Ergebnis erkenne man an, dass die Zustimmung zu der aktuell vorliegenden neuen Gebührenordnung „angesichts der insgesamt erreichten Verbesserungen nicht weiter verzögert werden sollte“.

Die DKG betont aber zu gleich, dass es nach wie vor einzelne Kritikpunkte gibt. Man habe vereinbart, dazu in einem engen Dialog zu bleiben, um zukünftig sehr zeitnah Erfahrungen aus dem stationären Versorgungsbereich in die weiteren Entwicklungen der Gebührenordnung einfließen zu lassen, wie es hießt.

„Eine Novellierung der Gebührenordnung für Ärzte ist von großer Bedeutung für die Privatmedizin – ausdrücklich auch im stationären Bereich“, sagte PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther. Er versprach, die neue GOÄ werde für Krankenhäuser und Krankenhausärzte die Abrechnung wahlärztlicher Leistungen auf eine moderne, transparente und rechtssichere Grundlage stellen.

„Wir stehen auf dem Ärztetag vor einer wichtigen Weichenstellung auf dem Weg zu einer neuen GOÄ. Die Novelle ist seit vielen Jahren überfällig“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt. Der jetzt vorliegende Entwurf bedeute die Chance, endlich wieder Bewegung in den jahrelangen politischen Stillstand bei diesem Thema zu bringen.

Unterstützung für eine GOÄ hatte die BÄK gestern von sechs Fachverbänden erhalten. Darunter die Hausärzte, Internisten und Kinderärzte. Die BÄK will aber auch den Dialog mit den Kritikern – vor allem aus der Radiologie, der Labormedizin, der Chirurgie, aber auch Urologen, Augenärzten und Gynäkologen – fortsetzen.

Letztere riefen heute erneut dazu auf, die GOÄ neu nicht beim Ärztetag zu beschließen. „Der größte Verlierer des GOÄ-Entwurfs der Bundesärztekammer ist die innovative Spitzenmedizin. Und damit verlieren wir alle“, befindet Gert Naumann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG).

Die DGGG unterstützt die „Gemeinsame Kampagne „GOÄneu – so nicht“, hinter der sich mittlerweile 46 medizinische Fachgesellschaften, Berufsverbände, regionale Organisationen und Initiativen zusammengeschlossen haben.

may

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