Krankenkassen fordern europaweites Engagement gegen Volkskrankheiten
Berlin – Die Europäische Union sollte beim Kampf gegen große Volkskrankheiten wie Krebs oder Demenz enger zusammenarbeiten. Das fordert der Spitzenverband Bund der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Spitzenverband) in einem neuen Positionspapier „Gesundheit gemeinsam gestalten in Europa“. Danach reicht es nicht, wenn die EU nur Forschungsförderung betreibt. Vielmehr sollte die Union den Austausch der Mitgliedsländer zu innovativen Behandlungsprozessen und zu guter Versorgungssteuerung ausbauen. „Ein Schwerpunkt muss dabei auf Prävention, Früherkennung sowie gezielter Versorgung und Behandlung von Volkskrankheiten liegen“, hieß es aus dem GKV-Spitzenverband.
Die Krankenkassen betonen in dem Positionspapier außerdem die Bedeutung der grenzüberschreitenden Versorgung. Patienten sollten innerhalb der EU schnell und unbürokratisch notwendige medizinische Leistungen erhalten. „Türöffner sollten dabei die Europäische Krankenversicherungskarte und das Sachleistungsprinzip sein“, so die Kassen. Um die Akzeptanz der Karte innerhalb der EU zu erhöhen, sollten die Mitgliedsländer sie flächendeckend ausgeben und verbindliche Standards einführen.
Der Spitzenverband betont in seinem Positionspapier die Vorteile eines selbstverwalteten Gesundheitssystems. „Während einerseits in einem staatlichen Gesundheitssystem die Versorgung darunter leidet, dass nicht die beteiligten Akteure Entscheidungen im Verhandlungsprozess treffen und die gesundheitliche Versorgung vom Staatshaushalt abhängig ist, kann andererseits ein rein marktwirtschaftliches System eine bedarfsgerechte und bezahlbare Versorgung nicht für alle Versicherten sicherstellen“, erläutert der Verband.
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