Politik

Krankenkassen mit noch höherem Defizit: Deckelung von Ausgaben gefordert

  • Montag, 3. März 2025
/picture alliance, Patrick Pleul
/picture alliance, Patrick Pleul

Berlin – Die gesetzlichen Krankenversicherungen fordern Union und SPD auf, bei den Koalitionsverhandlungen drastische Maßnahmen zur Stabilisierung der Kassenfinanzen zu vereinbaren. „Wir brauchen eine Bremse bei dem fortwährenden Ausgabenanstieg“, sagte die Chefin des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) von gestern.

Das Defizit der Krankenkassen stieg ihren Angaben nach im vergangenen Jahr auf 6,2 Milliarden Euro. Das seien 700 Millionen Euro mehr als zuletzt erwartet. Zum Jahreswechsel waren die Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse bereits von zuvor 16,3 Prozent auf durchschnittlich 17,5 Prozent gestiegen.

„Wenn die Politik nicht umgehend handelt, dreht sich die Beitragsspirale einfach weiter“, warnte Pfeiffer. Dann würden die Beiträge spätestens Anfang 2026 für Millionen Versicherte wieder deutlich steigen. Sie forderte einen „grundlegenden Kurswechsel“ in der Gesundheitspolitik.

Das Problem seien die „galoppierenden Ausgaben“. Oft müssten die Kassen zu viel Geld für zu wenig Qualität bezahlen, sagte Pfeiffer dem RND. Sie sprach sich für ein Ausgabenmoratorium aus – also dass die Kassen ab sofort nicht mehr ausgeben müssten als sie über Beiträge einnehmen. Dieses Moratorium müsse so lange gelten, bis durch Strukturreformen Einnahmen und Ausgaben wieder ins Gleichgewicht gebracht seien.

Nach der Bundestagswahl hatten Union und SPD am Freitag erste Sondierungen begonnen. Sie sollen kommende Woche fortgesetzt werden.

afp

Diskutieren Sie mit:

4

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Kommentare (4)

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung