Krankenpflegeausbildung bleibt klassischer Ausbildungsberuf
Straßburg – Berufliche Qualifikationen sollen in der Europäischen Union künftig leichter anerkannt und die Mobilität der Berufstätigen damit verbessert werden. Dies ist das Ziel einer Richtlinie, die der Binnenmarktausschuss des Europaparlaments am Dienstag in Brüssel verabschiedete. Demnach soll ein elektronischer „Europäischer Berufsausweis“ die EU-weite Anerkennung von Abschlüssen unbürokratischer machen.
In den Verhandlungen zwischen Europaparlament und den EU-Staaten wurde zudem vereinbart, dass Krankenschwestern und -pfleger kein Abitur benötigen, um ihren Beruf zu erlernen. Eine zehnjährige Schulausbildung, wie sie derzeit in Deutschland vorgeschrieben ist, reicht weiterhin aus. Dafür hatte sich die Bundesregierung eingesetzt. Die EU-Kommission wollte ursprünglich vorschreiben, dass Krankenpfleger eine Mindestschulbildung von zwölf Jahren und ein Fachabitur benötigen, bevor sie ihre Ausbildung beginnen. Dies ist heute beispielsweise in Frankreich Vorschrift.
Dank des erzielten Kompromisses bleibe die Krankenpflegeausbildung ein „klassischer Ausbildungsberuf“, betonte die deutsche Grüne Heide Rühle.
Zugleich seien Versuche abgewehrt worden, die Anforderungen der dualen Ausbildung zu senken. Die Mitgliedstaaten sollten allerdings die Möglichkeit erhalten, einen von der EU gebilligten Ausbildungsrahmen abzulehnen, wenn die Standards aus ihrer Sicht zu niedrig sind. Das Plenum des Europaparlaments soll die neue Richtlinie im Oktober endgültig unter Dach und Fach bringen.
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