Politik

Krankenstand in Berlin laut Gesundheitssenatorin Gote so hoch wie nie

  • Dienstag, 20. Dezember 2022
/picture alliance, Marijan Murat
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Berlin – Die aktuelle Welle von Atemwegserkrankungen bei Kindern und Erwachsenen ist nach Einschätzung von Berlins Gesundheitssenatorin Ulrike Gote die bisher folgenreichste dieser Art. „Wir haben in der Stadt und bundesweit einen Krankenstand, der so hoch ist wie noch nie“, sagte die Grünen-Politikerin in einem Interview der Berliner Morgenpost (heute). „Das merken wir im Gesundheitswesen, aber auch in anderen Bereichen wie bei der BVG und der S-Bahn. Wir spüren die Ausfälle überall.“

Die Infektionswelle sei einmalig, so Gote. „Wir sehen, dass die Welle früher kommt als sonst und dass es noch nirgendwo in ganz Deutschland eine solche Welle von RSV-Infektionen bei Kindern gegeben hat. Sie ist stärker als in früheren Jahren, zugleich sind auch andere Viruserkrankungen unterwegs, und Corona ist auch noch da.“

Neben dem Influenzavirus kursiert momentan das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) stark, das insbesondere für kleine Kinder und Säuglinge gefährlich sein kann, mit dem sich aber auch Erwachsene anstecken. Vor allem Kinderkliniken und -stationen sind dadurch im Moment stark ausgelastet. Erschwerend kommt Personalmangel hinzu, weil auch Ärzte und Pflegepersonal an Influenza, RSV und Corona erkranken.

„Es gibt zwar noch freie Betten, aber auch nur deshalb, weil die Krankenhäuser entsprechende Maßnahmen eingeleitet haben, wie beispielsweise das Verschieben elektiver Eingriffe und Operationen“, schilderte Gote. „Die Hospitalisierungsinzidenz steigt, und eine noch dramatischere Lage konnte nur abgewendet werden, weil wir gemeinsam mit den Krankenhäusern vorgesorgt und nachgesteuert haben.“ Den Kliniken sei es gelungen, zusätzliche Betten zu betreiben, sie seien „sehr flexibel und verantwortungsbewusst“ bei der Personalplanung.

Den Krankenhäusern gebühre dafür großer Dank. „Viele Beschäftigte im Gesundheitswesen geben gerade wieder ihr Äußerstes, auch dafür müssen wir sehr dankbar sein.“ Im Tagesverlauf wollte sich der Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses mit dem Thema befassen.

dpa

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