Hochschulen

Krebs: Forscher suchen neue Wege zur Schmerzbehandlung

  • Freitag, 19. Juli 2024
/artnovielysa, stock.adobe.com
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Göttingen – Eine Arbeitsgruppe der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) hat im Rahmen eines internationa­len Projektes namens „Painless“ eine Hirnstimulationsbehandlung für Krebspatienten mit chronischen Schmer­zen entwickelt. Die Betroffenen sollen das Verfahren zu Hause anwenden können.

Das Forschungsteam um Andrea Antal, Leiterin der Arbeitsgruppe „Noninvasive Brain Stimulation Lab“ in der Klinik für Neurologie der UMG setzt dabei auf eine transkranielle Elektrostimulation.

Dabei wird ein schwacher Strom durch die Kopfhaut und den Schädel geleitet und beeinflusst die Erregbar­keit der Nervenzellen und die Netzwerke im Gehirn. Zum Einsatz kommt dabei ein Hirnstimulator, der kabellos und ohne operativen Eingriff angewendet werden kann und die elektrischen Ströme gezielt in die entspre­chenden Hirnareale überträgt.

„Wir wollen mit der transkraniellen Elektrostimulation die Hirnareale der Patientinnen und Patienten stimu­lieren, die für das Schmerzempfinden verantwortlich sind und dadurch den Schmerz ausschalten oder auf ein Mindestmaß verringern“, sagte Antal.

Zunächst sucht die Gruppe dazu nach Biomarkern für den Schmerz. „Hierzu überprüfen wir mittels Elektro­enze­phalografie, ob beispielsweise abnormale elektrische Ströme im Gehirn auftreten, die es uns ermögli­chen, Patientinnen und Patienten ohne Schmerzen von denjenigen mit Schmerzen zu unterscheiden“, so die Wissenschaftlerin.

Das fünfjährige Projekt „Painless“ („Pain relief in palliative care of cancer using home-based neuromodulation and predictive biomarkers“) wird von Maria Teresa Carrillo-de-la-Peña, University of Santiago de Compostela in Spanien, koordiniert und mit sechs Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert. An dem Projekt sind insgesamt 19 Partner aus acht EU-Ländern sowie Israel und der Schweiz beteiligt.

hil

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