Krebs kostet in Europa 120 Milliarden Euro pro Jahr
Wien – Einer Studie der Universität Oxford zufolge verursachen Krebskrankheiten in der Europäischen Union jährlich Kosten in Höhe von rund 120 Milliarden Euro. Diese Summe beinhaltet neben direkten Gesundheitsausgaben wie Krankenhaus-, Pflege- und Arzneimittelkosten auch Aufwendungen für informelle Pflege und Produktionsausfälle.
„Krebs stellt eine enorme ökonomische Belastung nicht nur für die Gesundheitssysteme dar, sondern auch für andere Bereiche einer Volkswirtschaft“, kommentierte Ramon Luengo-Fernandez von der Oxford Universität im Rahmen des Europäischen Krebskongresses die Studienergebnisse, die auf Zahlen der Weltgesundheitsinformation, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie nationaler Gesundheitsministerien basieren.
Demnach belaufen sich die reinen Behandlungskosten auf 36 Prozent der Ausgaben, während Einkommensausfälle wegen vorzeitiger Sterblichkeit und Morbidität 36 Prozent der Kosten ausmachen. Brustkrebs ist mit sechs Milliarden Euro (13 Prozent) für die höchsten Krebs-bezogenen Gesundheitsausgaben in der EU verantwortlich.
Die höchsten Gesamtausgaben verursachte der Lungenkrebs mit 19 Milliarden Euro. Die jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben für Krebs schwanken EU-weit enorm: Sie liegen zwischen 32 Euro in Litauen und 165 Euro in Deutschland.
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