Krebskranke Kinder: Ein Drittel erhält komplementäre Behandlung
Herdecke/Mainz – Mehr als ein Drittel aller Kinder (35 Prozent) mit Krebserkrankungen in Deutschland erhalten zusätzlich zur konventionellen Therapie komplementäre und alternative Behandlungen.
Das ergab eine Studie von Alfred Längler, Leitender Arzt der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin am Gemeinschafskrankenhaus Herdecke, und Co-Autoren in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderkrebsregister an der Universität Mainz. Die Wissenschaftler publizierten ihre Ergebnisse im European Journal of Cancer (2008; 44: 2233-2240).
Längler und seine Mitarbeiter befragten 1.595 Eltern aus ganz Deutschland. Nahezu alle kinderonkologischen Zentren Deutschlands haben sich an dieser Umfrage beteiligt. Die am häufigsten angewandten Therapieverfahren sind homöopathische Medikamente und anthroposophische Medizin inklusive Misteltherapie.
Auffallend ist nach Angaben der Forscher eine sehr hohe Zufriedenheit der Eltern mit dieser Form der Behandlung. Mehr als 70 Prozent der Eltern haben mit einem behandelnden Arzt über den Einsatz von komplementären und alternativen Behandlungsmethoden gesprochen.
Dennoch wünschen sich die Eltern eine deutlich bessere und umfassendere Aufklärung über Grenzen und Möglichkeiten komplementärer und alternativer Behandlungsmethoden durch ihre behandelnden Ärzte.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: